Doris: "Ich habe es erreicht. Ich bin - o Gott - Mutter, ich habe eingekauft [...]."
Diotima: "Was also, sprach sie, sollen wir erst glauben, wenn einer dazu gelangte, jenes Schöne selbst rein, lauter und unvermischt zu sehen, das nicht voll menschlichen Fleisches ist und Farben und anderen sterblichen Flitterkrames, sondern das göttlich Schöne selbst in seiner Einartigkeit zu schauen?"
Doris: "Und dann tue ich etwas ganz Großes. In meinem Nigligé, das meine Füße seidig umwallt und meine Knie streichelt, bewege ich mich vor und hebe ganz langsam meine Arme, die von Spitzen überstürzt werden - und an meinen Füßen rosa seidene Pantoffeln mit Pelz dran - und dann hebe ich meine Arme wie eine Bühne und schiebe die große Schiebetür auseinander und bin eine Bühne."
Doris ist eine literarische Figur der Autorin Irmgard Keun und Protagonistin des Romans "Das kunstseidene Mädchen" (1932). Diotima ist eine literarische Figur Platons. Somit ist es Platon möglich, die Schönheitslehre indirekt durch die Frau Diotima wiederzugeben. Sie klärt ihn im "Symposium" (380 v.Chr.)unter anderem darüber auf, in welchem Verhältnis das Schöne zum Guten steht.
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