Der Blick auf die Welt ist die Sicht aus dem Fenster. Sei es auf Magrittes Staffelei im Zimmer, auf der eine Landschaft zu sehen ist, die eine Doppelung des Weltausschnittes vor dem Fenster zu sein scheint.
Oder sei es die - durch ein grau-transparentes Rollo - versperrte Sicht auf die mit 269 km/h vorbeiziehende Landschaft neben einer Hochgeschwindigkeitstrasse.
Stundenlang flirrt die Umwelt wie ein Op-Art-Bild aus sich abwechselnden weißen und farbigen Linien um mich herum. So - als würde das Licht vibrieren. So - als würden zweihundert Bildschirme gleichzeitig flimmern. Dem Betrachter wird plötzlich übel - ganz schummrig, denn die Information zahlreicher Einzelbilder dringt zu zahlreich und zu schnell in seinen Kopf vor – überfordert ihn.
Er hat den Wunsch, das Andere aus der übergeordneten Perspektive im Ganzen zu überschauen, sei es sitzend im hölzernen Panoramahaus, stehend im Heißluftballon oder online durch Google Street View klickend. Doch es ist keine Überschau aus souveräner Position mehr, kein genussvolles Beherrschen des Gegenstandes, der dem Auge unterworfen ist, wir sehen keine Schlachtszenen mehr oder idyllische sowie erhabene Fernlandschaften in der Blicktotale von 360 Grad, sondern nur uns selbst auf Monitoren, hundertmal gebrochen und verkleinert bis wir uns in der Mitte des Bildschirmes im Unendlichen verlieren.