11 November 2009

Ein geniales Eigentor von Fatih Akin

Alexander Wallasch sagt in jedem Interview, das man dieser Tage mit ihm führt, dass er zwar auffällige Ähnlichkeiten sehe, aber gar nicht behaupte, dass Fatih Akins 'Soul Kitchen' eine Verfilmung seines Romans 'Hotel Monopol' sei – so auch dem Hamburger Abendblatt gegenüber. Trotzdem leitet dieses den Artikel "'Soul Kitchen' mit Beigeschmack" mit dem Satz ein: "Dem Regisseur Fatih Akin wurde von einem Romanschriftsteller vorgeworfen, er habe mit 'Soul Kitchen' dessen Roman verfilmt." Das geschieht völlig rechtens, denn es kann sich ja auf die Behauptung von Akins Firma Corazón berufen: "Es ist zutreffend, dass Fatih Akin von einem Romanschriftsteller vorgeworfen wird, er habe mit 'Soul Kitchen dessen Roman verfilmt." Fatih Akin betreibt also seinen eigenen Rufmord. Und wenn morgen auch in der Bild-Zeitung steht, Fatih Akin habe geklaut, dann dürfen wir wieder einmal ganz doll mit ihm und seiner Truppe Mitleid haben – wie schon einmal im Fall Sibel Kekili. Genial.

Immerhin, auch die Verkaufszahlen der Pornos, in denen Sibel Kekilli mitgewirkt hat, sind durch den Skandal in die Höhe geschossen. Denn diese Pornos gibt es – "dreckige Hetzkampagne" hin oder her – ja tatsächlich.

16 comments:

  1. Hey, Ingo! Lies mal den Roman vom Wallasch. Das ist auch ein PORNO! Und Wallasch scheint sein Ziel auch erreicht zu haben, mehr Bücher zu verkaufen (siehe das gewaltig verbesserte amazon-Ranking).

    Der ganze Text der Presseerklärung von Fatih Akin im Hamburger Abendblatt lautet übrigens: "Es ist zutreffend, dass Fatih Akin von einem Romanschriftsteller vorgeworfen worden ist, er habe mit ,Soul Kitchen' dessen Roman verfilmt. Dieser Vorwurf ist aber falsch. Nachdem der Autor diesen Vorwurf nicht revidieren wollte, hat Herr Akin über seine Anwälte eine gerichtliche Verfügung des Landgerichts Hamburg erwirkt. Dadurch wird dem Autor verboten, diesen Vorwurf zu wiederholen. Die Angelegenheit ist damit für uns erledigt."

    Die werden kaum sowas schreiben, wenn es nicht stimmt! Aber vielleicht rufst Du mal dort an bei der Firma und fragst nach, wie es wirklich gelauft ist?

    Ciao, Kollege.

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  2. Lieber anonymer Kollege,
    damit ein Vorwurf zurückgenommen werden kann, muss er erst einmal erhoben werden. Doch Alexander Wallasch hat gegenüber Akins Anwälten wiederholt erklärt, dass er den Vorwurf gar nicht tätigt. BEVOR diese die Einstweilige Verfügung haben. Ich weiß es, weil ich den entsprechenden Schriftverkehr gesehen habe. Die Sache stinkt zum Himmel und ist längst nicht erledigt.
    "Die werden kaum sowas schreiben, wenn es nicht stimmt!" – Wie naiv willst du sein, anonymer Kollege?

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  3. Welchen Vorteil hat Akin, diese Behauptung aufzustellen, wenn sie gar nicht stimmt?? Meinstu wirklich, dass er so beknackt ist, bei diesem sensiblen Thema Fehler zu machen?

    Was meinst Du, auf welcher Basis der Richter die einstweilige Verfügung erlassen hat? Ich würde doch einmal davon ausgehen, dass der Richter überzeugt war, dass Wallasch das gesagt hat. Irgendeinen Beweis wird Akin wohl erbracht haben müssen, sonst hätte der Richter ihn wieder nach Hause geschickt.

    Wenn Du so einen guten Draht zu Wallasch hast, dann kann er Dir die Frage sicher beantworten oder Dir die Verfügung zeigen. Da sollte das drinstehen. Gibst Du kurz Bescheid, wenn Du das getan hast?

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  4. Eine einstweilige Verfügung erfolgt ohne Verfahren. Sie ist ein vorläufiger Vertrauensvorschuss für den Kläger, der sich dafür der Gefahr einer Gegenklage aussetzt. Fatih Akin setzt auf Einschüchterung: das Recht des Stärkeren.
    Ich bin mal auf einer belebten Straße ohne Anlass und Vorwarnung verprügelt worden. Und während die zwei Kerle auf mich eindroschen, riefen sie immerzu: "Mach das bloß nicht noch einmal!" Kein Passant ist auch nur stehengeblieben.

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  5. Das mit den Prügeln tut mir leid.

    Herr Akin kommt mir allerdings nicht wie jemand vor, der "ohne Anlass und ohne Vorwarnung" auf jemanden einprügelt. In seiner Situation würde das ehrlich gesagt auch nicht sehr viel Sinn machen. Dazu kann viel zu viel an ihm hängen bleiben (was dieser Blog und der Artikel in der Welt letztlich unter Beweis stellen). Wallasch ist doch auf Akin zugegangen und nicht nicht anders herum. Ich sehe es eher so, dass Akin Panik hatte, dass Wallasch seinen Vorwurf öffentlich wiederholt und genau davor soll das gerichtliche Verbot schützen.

    Wenn Wallasch sich ungerecht behandelt fühlt, wir er sicher gegen die Entscheidung vorgehen. Durch die zusätzlichen Buchverkäufe sollte das Budget für einen engagierten Anwalt jedenfalls zusammenkommen...

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  6. Ulf. Fresse halten.

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  7. Der letzte Kommentar erinnert mich an eine Szene im Film Der Untertan von Wolfgang Fatih Staudte:
    Der kleine Diederich Heßling entdeckt beim Chorsingen seine brillante Singstimme. Er wird lauter und immer schriller. Bis ihn der Lehrer unterbricht und einfach nur sagt: "Sei doch einfach still."

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  8. Stephan Georgi
    Messie-König
    http://www.stegeo.de/index.html

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  9. Herr Georgi stellt die einzig richtige Frage.

    Herr Wall erhält durch Beiträge der Art von Herrn Lindemann und letztlich auch dadurch, dass wir uns alle damit beschäftigen, eine Aufmerksamkeit, die er nicht verdient.

    Thema durch.

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  10. "Ulf", aber warum beschäftigst Du Dich damit?
    Wessen stumpfes Schwert führst Du armer Ritter?

    Akins "Hauszeitung" hat es doch extrem fair auf den Punkt gebracht: Wer hier nicht korrekt war, klärt sich ganz einfach durch den Vergleich. Dazu braucht es nicht einmal den in allen fünf Artikeln zitierten E-Mail-Wechsel.

    Also: Lesen, Schauen. Beschämt sein. Bis dahin bleibe es aber bitte dabei: "Ulf": Fresse halten!

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  11. Ignoranten!!Aristrokratische Blasiertheit!Schämt Euch!
    Thema durch :-)

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  12. Dem guten Herrn Anonymous fehlt es offenbar nicht nur an Kinderstube, sondern auch an der geistigen und emotionalen Reife, um sich qualifiziert zum Sachverhalt zu äußern.

    Ich rege an, dass Sie eine Anti-Agressions-Therapie besuchen, dann das Buch lesen und den Film ansehen, sich eine vernünftige Meinung bilden und sich nicht auf tendenziöse Berichterstattungen verlassen.

    Sollte sich diese Vorgehensweise nicht mit Ihrem intellektuellen Anspruch in Einklang bringen lassen, weil Sie lieber stumpf und unreflektiert vor sich hin schimpfen, dann sollten Sie wohl besser diese Dikussionsrunde verlassen.

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  13. Ok, Ulf, ich gebe zu, dass ich etwas überreagiert habe. Ich bitte um Entschuldigung. Ich bin nur ein armer Schreiberling und vielleicht fehlt es mir wirklich an der geistigen Reife.

    Wollen wir Freunde sein?

    Vielleicht können wir ja bald wirklich in einem richtigen Interview lesen, was die Beteiligten Akin und Wall dazu zu sagen haben. Wenn nicht, auch gut.

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  14. Du hast recht, wenn man erst das Buch liest und anschließend den Film sieht und dann noch aus WELT und HH Abendblatt weiß, dass Akin jahrelang das Buch auf dem Nachttisch hatte: Ja, dann braucht man sicher vorher eine Antiagressionstherapie.

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  15. »Jasmin Ramadans Roman ist das fehlende Puzzlestück, er macht die Geschichte meines Films rund. « FATIH AKIN
    ---dann wäre da noch ein Puzlestück aus einem Meeting bei Corazon
    und der Große Rest ist dann von Wall oder wie?

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