»Darüber wird nicht gesprochen. Sie können über Sex ohne Weiteres reden, aber über Geld nicht. Es gibt zwei Dinge, über die man nicht reden kann: Gott oder Nicht-Gott, das ist keine Frage, da kann man drüber reden, aber das eine ist das Geld, und das andere ist die Schweizer Armee«, so Max Frisch. Es wird dennoch gefragt: nach »finanziellen Autobiografien«, nach Honoraren, Vorschüssen, Preisgeldern oder nach dem Cent pro Wort. Wenn der Autor dann doch auf eine Karriere zurückblicken kann, heißt es ganz erwartungsvoll: »Was haben Sie mit dem Geld für Ihr erstes Buch gemacht?«. Keiner fragt, woher es kam, das Geld, denn auch das war lange Zeit keine Frage.
Woher kommt also jetzt das Geld für das erste Buch, das Geld für ein Buch, für einen Roman, für eine Erzählung, für eine Geschichte »über die Reise des jungen Mahjub, der als Kindersoldat am Horn von Afrika für den deutschen Kaiser kämpft und 1929 nach Berlin übersiedelt, wo er 15 Jahre leben wird«. Von Freunden, Bekannten, Freunden-von-Freunden, und vielleicht all jenen, die bei der Idee, ein Buch, das weder Krimi, Romanze, Skandal noch Selbsthilfe ist, über Crowdfunding zu realisieren, nicht verwirrt die Augenbraue heben, weil es sich doch »nur um Text« handle und diese Polaroid-Sache oder diese Design-Arbanduhrhalterungen viel bessere Projekte waren.
Askari from ingomocek on Vimeo.
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