30 November 2009

Wer sieht, ist schuld?

Friederike Gräff beginnt ihren Artikel in der Taz Nord über die Verhandlung im Fall Akin gegen Wallasch (und nicht umgekehrt!) am vergangenen Freitag mit den Worten: "Das Ganze ist vorsichtig gesagt verwirrend: Steht da nun David gegen Goliath? Oder bedient sich ein geltungssüchtiger Fan eines wohlfeilen Vorwurfs, um sich Anteil am Ruhm eines bekannten Regisseurs zu verschaffen?"
Das ist die übliche Rhetorik der Herrschenden: "Bauer, du schöpfst Verdacht, wir hätten dir das Wasser abgegraben? Ach, du bist doch nur neidisch."
Immerhin bringt der Schluss des Artikels die Sache auf den Punkt: "Die 'auffälligen' oder 'frappierenden Ähnlichkeiten' waren am Freitag gar nicht Gegenstand vor Gericht. Dennoch erwiesen sie sich als Fallstrick für eine gütliche Einigung: Akins Anwalt will Wallasch dazu verpflichten, nicht mehr davon zu sprechen. Dies aber hieße, Wallasch den Mund zu verbieten, sagte dessen Anwalt. Und das käme nicht in Frage."
Wollen Akins Anwälte künftig auch gegen jeden sonst vorgehen, der solche Ähnlichkeiten bemerkt und nicht für sich behält? Oder nur gegen den einen, der von ihnen persönlich betroffen ist?

26 November 2009

Hey, Digger!

Das Problem mit den Skandalen um Fatih Akin: Sie beruhen auf Tatsachen. Tatsachen, die an sich gar nicht problematisch sein müssten. Warum nicht eine Hauptrolle mit einer früheren Porno-Darstellerin besetzen? Warum nicht einen Film drehen, der auffällige Ähnlichkeiten mit einem Buch aufweist, das lange Zeit auf dem eigenen Nachttisch gelegen hat? Problematisch ist, dass Akin anscheinend meint, in einer Gesellschaft zu leben, in der es ihm moralisch bzw. juristisch zusteht, dass solche nun einmal interessanten Tatsachen ungenannt bleiben, statt dass er sie offensiv kommuniziert. Eine Gesellschaft, in der sein Ruf mehr gilt als der eines Braunschweiger Kleinverlags-Debütanten. Aber zum Glück ist Norddeutschland doch nicht Nordkorea. Der Welt-Artikel steht wieder regulär online – inklusive meiner bis heute unerwiderten Wette um eine Kiste Roederer Cristal auf Kommentarseite 11 – und die Facebook-Blockade des Google-Archivs ist hinfällig geworden.

Norddeutschland oder Nordkorea?

Auf Facebook ist es leider nicht mehr möglich, auf den in der Welt erschienenen Artikel zu den Ähnlichkeiten von Fatih Akins Film 'Soul Kitchen' mit Alexander Wall(asch)s Roman 'Hotel Monopol' zu verlinken. Der Link wurde von emsigen Facebook-Nutzern als Missbrauch indiziert. Darum hier.

25 November 2009

Kommt in Scharen!

Akin gegen Wallasch
Freitag, 27.11.2009, 10 Uhr
Landgericht Hamburg
Sitzungsraum B335
Sievekingplatz 1
20355 Hamburg

17 November 2009

Wie aus Hanna Schygulla Adam Bousdoukos wurde

Fatih Akin und seine Produktionsfirma Corazón weisen darauf hin, dass es bereits 2003/4 erste Drehbuchfassungen des Films 'Soul Kitchen' gegeben habe. Schon deshalb könne der Film nicht auf Alexander Wall(asch)s Roman 'Hotel Monopol' beruhen. Seltsam nur: Wie man im Spiegel-Archiv nachlesen kann, war 'Soul Kitchen' im August 2004 noch als Film über eine Barpianistin konzipiert. D i e Hauptrolle sollte Hanna Schygulla spielen.

15 November 2009

"Genehmigung erhalten"

Heute schreibt Gerrit Bartels im Tagesspiegel über Harry Nutts Buch 'Mein schwacher Wille geschehe':
"Und so will Nutt immer wieder aufzeigen, wie aus Beharrungsvermögen, Trägheit oder Unlust schöpferische oder seltsame Energien gewonnen werden – auch um den Preis, dass ihm bei seinen gedanklichen Sprüngen, klugen Abschweifungen und feinen Bonmots manchmal eine gewisse Stringenz fehlt. Beispielsweise verlinkt er problemlos Oblomow mit den zunehmenden Privatinsolvenzen – und schließt dann nicht weniger problemlos einen genauso eigenartigen wie kreativen Schriftsteller wie Ingo Niermann an. Niermann plant in Sachsen-Anhalt ein riesiges Grab in Form einer Pyramide, die Angehörigen aller Nationalitäten und Religionen als monumentale, aber auch preiswerte Grabstätte zur Verfügung stehen und das laut Ingo Niermann „größte Bauwerk der menschlichen Kultur“ werden soll. (Eine Genehmigung dafür haben Niermann und seine Helfer übrigens schon vom Land Sachsen-Anhalt erhalten.)"

11 November 2009

Ein geniales Eigentor von Fatih Akin

Alexander Wallasch sagt in jedem Interview, das man dieser Tage mit ihm führt, dass er zwar auffällige Ähnlichkeiten sehe, aber gar nicht behaupte, dass Fatih Akins 'Soul Kitchen' eine Verfilmung seines Romans 'Hotel Monopol' sei – so auch dem Hamburger Abendblatt gegenüber. Trotzdem leitet dieses den Artikel "'Soul Kitchen' mit Beigeschmack" mit dem Satz ein: "Dem Regisseur Fatih Akin wurde von einem Romanschriftsteller vorgeworfen, er habe mit 'Soul Kitchen' dessen Roman verfilmt." Das geschieht völlig rechtens, denn es kann sich ja auf die Behauptung von Akins Firma Corazón berufen: "Es ist zutreffend, dass Fatih Akin von einem Romanschriftsteller vorgeworfen wird, er habe mit 'Soul Kitchen dessen Roman verfilmt." Fatih Akin betreibt also seinen eigenen Rufmord. Und wenn morgen auch in der Bild-Zeitung steht, Fatih Akin habe geklaut, dann dürfen wir wieder einmal ganz doll mit ihm und seiner Truppe Mitleid haben – wie schon einmal im Fall Sibel Kekili. Genial.

Immerhin, auch die Verkaufszahlen der Pornos, in denen Sibel Kekilli mitgewirkt hat, sind durch den Skandal in die Höhe geschossen. Denn diese Pornos gibt es – "dreckige Hetzkampagne" hin oder her – ja tatsächlich.

9 November 2009

Fatih Akin Copycat?

Morgen erscheint in der 'Welt' (schon jetzt online) ein Bericht über die auffälligen Ähnlichkeiten zwischen Fatih Akins neuem Film 'Soul Kitchen' und Alexander Wallaschs bewegendem Kneipenroman 'Hotel Monopol'. Fatih Akins Film handelt von den Opfern der Hamburger Gentrifizierung, aber er selbst scheint bereits auf die Seite der Täter gewechselt zu sein und zu meinen, den Autor eines Kleinverlags mal eben mundtot machen zu können. FIGHT THE POWER!

2 November 2009

Ein, zwei, tausend Große Pyramiden?


Original.




Originaler?



Ever since the Great Pyramid project gained international media attention people have accused me of having stolen their idea. Usually I had never heard of them before and their ideas were drastically different. But now there is a new situation. Founding member and former chairman Jens Thiel is presenting himself as the legitimate heir to the Friends of the Great Pyramid association’s work, copying and modifying the content of our website.
Already last year, a gloomy Thiel told me in front of some witnesses: “Ingo, you invented it, but I am
the Pyramid.” Drunk and wearing a hood, he resembled a doomed character from a German Expressionist movie. The months that followed did indeed turn out to be horrible, as Thiel wanted the rest of our team to suffer from his personal crisis at least as much as he suffered himself. He considered this to be “just fair,” as in 2007 he had done more than anyone else to make the Great Pyramid happen. But when the project funding from the Federal Cultural Foundation of Germany was gone and Thiel’s salary ended, his enthusiasm faded. He created a decent financial mess, left our association, and hijacked the association’s original web address, thegreatpyramid.org.

It cost us some money and a lot of time to put things back in order and to move our content to

the new web address www.thegreatpyramid.de this year. But Thiel has not ceased to bother us now that his “nasty breakdowns” have apparently subsided. At the old association’s web address, he claimed that our website is just a “hype”. In October he launched his own “The Great Pyramid” website onto which he is copying our content, falsely asserting that it has existed “since 2006” (a couple of days later it’s „since 2005“) and that our “supporting association Friends of the Great Pyramid e.V. (…) is now defunct” while an anonymous “core part of the original team” – obviously just him – ”carries on with the project”. Thiel is far from following his own “indispensable” guideline: “Be true!”

I and the Friends of the Great Pyramid claim no copyright on the idea of the Great Pyramid. If Thiel or anyone else should be successful in making it happen, we would only be happy. But stealing content from our website and telling lies about our association is another matter. Until now, more than 1500 people have made an unbinding reservation for a Pyramid stone and we have the utmost respect for their trust. We are currently developing different strategies to make the Great Pyramid actually happen. We are far from defunct.

1 November 2009

Facebook Is Over

Facebook users are just too embarrassed to confess it.

FaceBook Is Over: 50 members
FACEBOOK IS OVER: 41 members
Facebook is over.: 31 members

Blogs are back.